Einwechslung bei Erasmus Projekt ESW - Erprobung neuer Methode gestartet

20.04.2021 CJD Neustadt CJD Pirmasens CJD Rhein-Pfalz/Nordbaden « zur Übersicht

Einwechslung bei Erasmus Projekt ESW - Erprobung neuer Methode gestartet

CJD Rhein-Pfalz ist seit 1.1.2021 aktiv beim Early School Workers (ESW)-Projekt beteiligt. Dabei handelt es sich um ein ERASMUS+-Projekt, das von der EU-Kommission finanzielle Unterstützung erhält. An dieser Kooperation sind auch folgende Partner beteiligt: ENAC (Verona Italien), Università Cattolica del Sacro Cuore (Mailand Italien), ENDO-FAP (Rom Italien), IES Virgen de la Paz (Madrid Spanien), Instituto IES Puerta Bonita (Madrid Spanien) und UTC Warrington (Warrington England). Die Partnerschaft war unter Beteiligung von Kollegen*innen aus dem CJD Frechen, die ihre Beteiligung beenden mussten, im Oktober 1998 gestartet worden und endet im September 2021.

Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen gut auf das Berufsleben vorzubereiten. Um dies zu erreichen sollen während Schule und Ausbildung die beruflichen Schlüsselkompetenzen junger Menschen gezielt gefördert werden. Hierzu wurde das aus England stammende UTC-Konzept näher analysiert und daraufhin überprüft, inwieweit eine Übernahme des UTC-Systems bzw. einzelner Bestandteile auf die berufliche Bildung in Italien Deutschland und Spanien Sinn macht.

„In unserem dualen Ausbildungssystem ist Berufspraxis bereits fest eingebaut, also was können wir denn da noch lernen, habe ich mich beim 1. Zusammentreffen mit ESW gefragt“, so beschreibt Fachbereichsleitung Karin Nägle ihre anfängliche Skepsis. „Ich sehe aber eine gute Möglichkeit, unsere individuelle Förderung noch besser umsetzen und dokumentieren zu können. ESW bietet hier eine Chance, die wir nutzen sollten.“ Die vorgeschlagenen Werkzeuge sollen deshalb getestet und in der Praxis erprobt werden. Die Kollegen und Kolleginnen aus dem CJD Pirmasens und aus den Ausbildungen Hauswirtschaft und Maler/Lackierer im CJD Neustadt haben bereits aktiv begonnen, diese in der Praxis einzusetzen und wollen testen, welche Effekte damit erzielt werden können. „Wir können kleinschrittiger und gezielter arbeiten. Und gut daran ist auch, dass wir mit der Erprobung die Werkzeuge gezielt an unsere Anforderungen anpassen können“, so Karin Nägle.

Dazu wird über ESW ein Katalog von Schlüsselqualifikationen in Teilbeschreibungen untergliedert und in Umgangssprache übersetzt. Die Ausbilder*innen wählen gezielt aus, welche Teilziele in den anstehenden Lerneinheiten besonders gefördert werden können. Die Kompetenz SELBSTBEWUSSTSEIN & SELBSTWIRKSAMKEIT (umgangssprachlich übersetzt „Sei zuversichtlich“) nennt als Ziel z.B. „Ich kann Dinge beschreiben, in denen ich gut bin.“ Die Ausbilderinnen Gabriele Gather und Christine Stegmayer (Hauswirtschaft CJD Neustadt) arbeiten im 2. Lehrjahr damit.

Gegenwärtig kann die praktische Ausbildung nur als Fernunterricht stattfinden. Die Auszubildenden erhalten täglich Arbeitsaufgaben, die sie selbstständig bearbeiten müssen. Mit den Auszubildenden kann nun kleinschrittig besprochen werden, welche Kompetenzen dazu benötigt werden und wie bei jedem*r die konkreten Lernschritte aussehen, damit das selbstständige Arbeiten klappt.

Im März fanden auch zwei Webinare zum Thema „Digitales Projektlernen“ des Partners UTC aus England statt, an denen das CJD Rhein-Pfalz teilgenommen hat. Eine Empfehlung aus England war, auf mehr Lernautonomie und aktives Projektlernen durch die Auszubildenden selbst auch in den digitalen Lernsettings zu setzen. „Wir machen unsere Auszubildenden zu aktiven Mitgestaltenden der digitalen Lernangebote, die wir auch in England im Moment nur als Fernunterricht durchführen können. Unser Ansatz des PBL (Problem and Project Based Learning) hat uns hierzu gute Vorlagen geliefert“, so Lee Barber vom UTC Warrington während des Webinars. Und auf die Frage, wie es bei UTC Warrington gelungen ist, Ausbildende und Lehrkräfte für digitale Lernformen zu begeistern, berichtet er von der Einführung eines festen Wochentermins, bei dem sich alle mit den offenen Fragen der Digitalisierung beschäftigen und gemeinsam an der Weiterentwicklung arbeiten. Und das funktioniere gut. Es wird übrigens digital tea time genannt.

Link zur gemeinsamen website: https://earlyschoolworkers.eu/?lang=de

Text und Kontakt:
Peter Seibel

peter.seibelnospam@cjd.de