Individuelles Coaching für Frauen im CJD Pirmasens

28.09.2021 CJD Rhein-Pfalz/Nordbaden CJD Pirmasens « zur Übersicht

Frauen, die nach längerer Familienphase in den Beruf zurückkehren oder neu einsteigen wollen, müssen vieles bewältigen: Oft fehlt es an digitalen Kompetenzen, die Kinderbetreuung muss organisiert werden. Auch Schulden, ungünstige Wohnsituation, angeschlagene Gesundheit oder nicht verarbeitete Traumata können dem beruflichen Neustart im Wege stehen.

Hier setzt das Individuelle Coaching für Frauen (ICF) an. Im CJD Pirmasens können sich Frauen, die längere Zeit arbeitslos waren, mit aller Ruhe erst mal selbst finden, die persönlichen Baustellen bearbeiten und Selbstvertrauen aufbauen. Begleitet werden die meist alleinerziehenden Frauen dabei von drei Coaches – alle weiblich. Das ist so gewollt. Das Projekt ICF, das durch den europäischen Sozialfonds finanziert und vom CJD Pirmasens umgesetzt wird, will Frauen einen geschützten Raum geben. „Männer bleiben zunächst mal außen vor, damit sich die Frauen ‚unter sich‘ austauschen und Belastungen und Probleme offen ansprechen können“, betont Heike Ochs, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beim Jobcenter Pirmasens, die schon viele Kundinnen des Jobcenters Pirmasens in das Projekt vermittelt hat. Neben Gesprächen und Seminaren in Kleingruppen gibt es für jede der 22 Teilnehmerinnen einmal pro Woche einen Coaching-Termin mit ihrer persönlichen Ansprechpartnerin, bei Bedarf Begleitung zu Ärzten, zur Schuldnerberatung oder zu anderen Unterstützungsangeboten. Teilnehmerinnen, die keine eigenen Endgeräte haben, bekommen grundsätzlich bei Projekteintritt ein Leih-Laptop, bei Bedarf mit mobilem Datenvolumen. Arbeitsblätter und Lernmodule liegen auf einer CJD-eigenen Lernpattform. So können die Frauen einzelne Inhalte von zuhause aus bearbeiten und so ganz nebenbei ihre digitale Kompetenz stärken.

Das war während der Corona-Lock-Downs ein riesiger Vorteil. Das Projekt, das bereits seit 2018 läuft, wurde komplett auf Online umgestellt. Zoom-Konferenzen ersetzten Seminare und Gesprächsgruppen, das individuelle Coaching lief per Zoom oder Telefon und der Lernserver wurde intensiv genutzt. Auch Bewerbungen wurden so verschickt. Und obwohl das Projekt erst mal nur die persönliche Stabilisierung der Frauen zum Ziel hat, fanden in diesem Jahr trotz Corona und der schwierigen Situation bei der Kinderbetreuung bereits vier Frauen eine sozialversicherungspflichtige Festanstellung, drei Frauen wurden sogar in eine Ausbildung vermittelt – zur Erzieherin, zur Krankenpflegehelferin und zu Verkäuferin.

Aber schon bevor sich die wirtschaftliche Situation der Frauen durch eine Arbeitsstelle bessert profitieren die Kinder von den neuen (digitalen) Kompetenzen der Mütter und dem gesteigerten Selbstvertrauen. Eva Häßel, Leiterin Fachbereich Fallmanagement, Kreisverwaltung Südwestpfalz, die Frauen aus dem Landkreis in das Projekt vermittelt, ist voll des Lobes – für die Teilnehmerinnen und das ICF-Team des CJD Pirmasens unter der Leitung von Jennifer Geörg: „Es gibt bei den Teilnehmerinnen kaum Fehlzeiten und Krankmeldungen. Das zeigt, dass sich die Frauen mit dem Angebot zufrieden sind und sich wohl fühlen!“

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