Neue Wohngruppe in Weingarten

Seit 1. November 2015 werden auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge – wie bisher schon die erwachsenen Asylsuchenden – über eine Quotenregelung, den sogenannten Königsteiner Schlüssel, bundesweit verteilt. Zuvor galt das Prinzip der Unterbringung am Ankunftsort, weshalb bisher nur ein kleiner Teil der ca. 600 Jugendämter in Deutschland unbegleitete Minderjährige aufgenommen hat. Nun müssen alle Kommunen die notwendige Infrastruktur schaffen – von Aufnahmeeinrichtungen über Bildungsangebote bis zu Therapiemöglichkeiten.

Das Jugendamt des Kreises Germersheim hat das CJD Rhein-Pfalz/Nordbaden mit der Umsetzung einer Nothilfe-Einrichtung für bis zu 16 unbegleitete minderjährige Ausländer (UmA, früher unbegleitete minderjährige Flüchtlinge = Umf) beauftragt. Dazu hat es ein Gebäude in Weingarten (Pfalz) angemietet, das CJD übernimmt die Betreuung der jungen Asylsuchenden.

Das fünfköpfige Team wird von Anke Brückner geleitet, die im CJD Neustadt bereits umfangreiche Erfahrung mit jungen Asylsuchenden gesammelt hat.

Am 20. und 21. Januar bezogen die ersten sieben Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan ihre neue Heimat auf Zeit.

Abdulkada und Mohamed, die selbst Flüchtlinge sind und im CJD Neustadt betreut werden, sowie Ali, der inzwischen in einer eigenen Wohnung lebt, haben sich spontan bereit erklärt, als Dolmetscher zu agieren und den Neuankömmlingen so den Einstieg zu erleichtern.

Bereits am Montag nach dem Einzug konnten die sieben jungen Männer ihren VHS-Deutschkurs, der an der Berufsbildenden Schule in Germersheim stattfindet, beginnen, wo sie in den nächsten eineinhalb Jahren auf den Besuch der regulären Klassen vorbreitet werden.
Auch im Weingartener Sportverein sind sie schon aktiv.