Sprachkurs für Paddelolympioniken

14.03.2016 CJD Karlsruhe « zur Übersicht

Der 23-jährige Iraner Saeid will es als Flüchtling zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro schaffen. Saeid kommt aus einer Hafenstadt am Kaspischen Meer, studierte Physik und ist ein begeisterter Sportler. Nach seinem Silbermedaillengewinn bei den Asienfestspielen rückte der Kanute in den Focus der Sicherheitsbehörden des iranischen Regimes, er wurde verhört, sein Pass wurde ihm abgenommen. Er beschloss zu fliehen. Nach einem risikoreichen Fußmarsch über die iranisch-türkische Grenze und durch die Türkei ging es in einem kleinen Boot, übervoll mit 50 Menschen, zu einer griechischen Insel. Über die Balkan-Route kam Saeid dann nach Deutschland und landete in Karlsruhe. Ein Fernsehjournalist schaltete den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ein, weil Saeid Kanute ist. So kam der Kontakt zu den Rheinbrüdern zustande, bei denen der Kanu-Kollege mit offenen Armen empfangen wurde. Er bekam ein Boot, sein Paddel schenkte ihm Max Hoff, aktuell einer der erfolgreichsten Kanuten Deutschlands. Zunächst absolvierte er im CJD Karlsruhe seinen Einstiegskurs für Flüchtlinge in Vollzeit von Ende November 2015 bis Ende Januar 2016, zurzeit darf er im CJD als Gasthörer in einem laufenden Integrationskurs teilnehmen.

Das CJD Karlsruhe bietet ihm die Gasthörerrolle so lange unentgeltlich an, bis er die offizielle Berechtigung zur Teilnahme an einem Integrationskurs erhalten hat. „Ich bin so glücklich“, sagt Saeid. Neben seim Sprachkurs trainiert er täglich ab sechs Uhr morgens – im Kraftraum und auf dem Wasser im Karlsruher Rheinhafen –, denn er hofft 2016 als Flüchtling unter der Olypischen Flagge an den Sommerspielen in Brasilen teilnehmen zu können.

Sonja berthold