Zonta Neustadt unterstützt CJD Frauenwohngruppe Königbach

Zonta ist ein weltweiter Zusammenschluss berufstätiger Frauen. Ihr Ziel: die rechtliche, politische, wirtschaftliche und berufliche Stellung von Frauen zu stärken - weltweit und lokal.

Im Frühjahr hat der Zonta-Club Neustadt einen Teil der Einnahmen aus dem traditionellen Rosenverkauf am Frauentag der CJD Wohngruppe für Mädchen und junge Frauen gespendet. In der Wohngruppe in Neustadt-Königsbach leben 10 junge Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Alle gehen noch zu Schule oder machen eine Ausbildung. In der reinen Frauenwohngruppe können sie ihre teils traumatischen Erlebnisse verarbeiten und sich den Start in ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten. Insgesamt betreibt das CJD in Neustadt sieben Wohngruppen, eine weitere entsteht derzeit.

Geknüpft wurde der Kontakt zwischen Zonta und dem CJD von Ulrike Holzer-Schwarz, die die Leiterin der Wohngruppe Rita Guthor-Siwik von einer früheren Aktion kannte.

Bei der Umsetzung des mit der Spende finanzierten Projektes – der Neugestaltung des Wohngruppen-Gartens – hat sich das ganze pädagogische Team, speziell Sandra Schmidt, Jaqueline Heck und Andreas Stein engagiert und natürlich die Bewohnerinnen. Die hatten sich schon lange eine gemütliche Sitzecke im damals ziemlich verwilderten Garten gewünscht „Da haben wir geschaut, wie wir aus der Spende den maximalen Nutzen für unser Wohngruppe machen können“, so Jaqueline Heck. Also wurden keine fertigen Gartenmöbel gekauft, sondern welche aus Paletten gebaut. Andreas Stein: „Einige der Bewohnerinnen haben sich direkt mit der Bohrmaschine ans Werk gemacht. Das freut mich, denn wir wollen hier zeigen, dass Frauen auch handwerklich was drauf haben!“ Andere haben Unkraut ausgerissen, Pläne gemacht oder Gemüsesorten ausgesucht. So kam man mit den insgesamt 1000 Euro ganz schön weit: Eine gemütliche Sitzecke mit Sonnensegel, Beete und ein Gemüsegarten sind entstanden. Die üppigen Erträge sind bei dem jeweiligen Kochdienst – gekocht wird reihum – willkommen.

Das Ergebnis haben sechs Vertreterinnen das Neustädter Zonta-Club, darunter auch die Präsidentin Anja Fischer-Magin, am 24. August in Augenschein genommen. Beim gemütlichen Zusammensein mit Mitarbeitenden und Bewohnerinnen im neuen Garten kam man bei selbstgemachter Limo und Snacks ins Gespräch. Eine der jungen Frauen fasste dabei sogar den Mut, nach einer Praktikumstelle zu fragen. „Das freut mich wirklich, denn die junge Frau ist eigentlich eher schüchtern“, so Wohngruppen-Leiterin Guthor-Siwik. Sie ist sehr froh, dass Zonta ihre Arbeit mit jungen Frauen, unterstützt: „Unsere Bewohnerinnen haben zum Teil wirklich schwere Erfahrungen hinter sich. Sie freuen sich natürlich sehr über den schönen Garten. Aber zu sehen, dass sich beruflich erfolgreiche Frauen für sie einsetzen, zeigt ihnen, dass sie wichtig sind.“

Insgesamt fallen die gute Stimmung und der lockerere Umgang miteinander in der Wohngruppe auf. Ausbildungspraktikantin Sandra Schmidt: „Natürlich gibt es ganz klare Regeln und Aufgaben in der Gruppe und auch mal den ein oder andern Streit. Aber unsere Mädels unterstützen sich gegenseitig, auch oder gerade weil sie mit ganz unterschiedlichen Vorerfahrungen zu uns kommen. Und das ist auch unter uns Mitarbeitenden so. Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Angelina (17) hat sich bei den Frauen von Zonta im Namen der ganzen Gruppe bedankt. Dass ihr die Gruppe gut tut, sieht man an ihrer Entwicklung. Die frühere Schulschwänzerin ist nun Klassenbeste und hat schon klare Ziele für ihre Zukunft: eine Ausbildung im Gesundheitswesen.